Adlerzucht

Kalinkahof


 

Adlerpaar für die Nachzucht

 

 





Einzigartig! Was ist das schon?

Einzigartig ist eigentlich jegliches Wesen, sogar diese gepantschten Steppen x Stein oder Kaiser x Stein, in dessen "Brüstchen" das Herzlein zweier fast gegensätzlicher Adler schlägt. In unserer Brust aber arbeitet das Pumpwerk der echten Steinadler.

Mann oder Frau Mensch sehe sich nur mal unsere Eltern an... Der Papa ausgeglichen und souverän, und dann die Mama... Ein Bild von Weib, mächtig ist sie und obendrein eine einzigartige Mutter, und noch dazu edelmütig genug einen rangniederen Mäusebussard zu adoptieren. Darüber gibt es sogar einiges an Filmsequenzen, aber das interessiert wohl kaum einen. Genau so wie die beiden DVDs "De arte venandi cum avibus" Teil 1 "Die Adler" und Teil 2 "Habicht und Harris Hawk".

Aber zurück zu uns, wie schon erwähnt, sind wir von edlem Geschlecht... Außerdem... und das ist 1000%ig, kann sich unser künftiger Jagdpartner sicher sein, dass bei einer eventuellen DNA Analyse keinerlei Zweifel aufkommen können, ob wir nicht doch aus der "großen Voliere Natur" entstammen könnten.

Was??... Wie bitte??... Das gibt es nicht mehr? Ach ja!!! Wohl deshalb, weil Ihr Menschen besser geworden seid, und diesen schnöden Mammon als für überflüssig betrachtet. Und dann ist da noch eine Einzigartigkeit: Welcher Aar hat schon das Glück, das regelrecht auf dem gesamten Globus mittels Internet in dessen Wohnung Einblick genommen werden kann. Auch ist unser Werden von aller Anfang an auf DVD gebannt.

Was also... hält Dich davon ab, so eine Einzigartigkeit Dein eigen zu nennen, und mich als Jagdgespann... vielleicht eine kleine Ewigkeit lang zu begleiten... um nach so und so vielen Jahrzehnten von Dir sagen zu können... auch ICH habe den Ruf des Steinadlers vernommen... und bin ihm gefolgt... Wäre das nicht auch einzigartig?

 

 

Anlässlich des Ersten Steinadler Symposiums welches unter der Federführung des DFO ins Leben gerufen wurde, hier mein Beitrag bzw. Stellungnahme zur Steinadlerproblematik als solche / Landratsamt Wunsiedel am 20.05.2012

 

Zunächst meinen Dank dafür,

dass mir hier an dieser Stelle die Möglichkeit gegeben wird, meine Ansichten über die Beizjagd mit dem Adler darzulegen. Ich spreche ausdrücklich von Adlern insgesamt... da ja bekanntlich einige Unterarten und vor allem Hybriden zum Einsatz kommen. Die größte Gefahr geht von den falsch geprägten Individuen aus, welche ja gerade zu massig den Markt überschwemmen und als Sargnagel dazu noch eine unglaubliche Vielzahl an Stein x Steppen, Stein x Kaiser und wenn möglich noch etwas schillernder... es wird daran gearbeitet. Frankenstein lässt grüssen! Das ist nicht nur für die  edle Falknerei ein Dilemma, das ist schlichtweg auch ein Verbrechen der ausgebeuteten Kreatur gegenüber. Das ist der Erste, aber noch nicht der wesentlichste Punkt für einen Dolchstoß für die Jagd mit dem Adler.

 

Der Vollständigkeit halber, muss ich noch etwas weiter ausholen. Meine ersten Schritte hin zur Falknerei, es war das Jahr 1967, waren sehr zaghaft und unsicher. Ich musste aus den mir zur Verfügung stehenden Lektüren das wenige Bekannte über die Jagd mit dem Steinadler heraus dividieren. Hätte ich damals schon einen Lehrprinzen in Sachen Adler gewusst...bei Gott diesem wäre ich nicht mehr von der Seite gewichen bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich gereift wäre, um selbst einen zu fliegen. Und genau das wird hier und heute nicht mehr angestrebt, da hat man alte, bewährte, gewachsene Strukturen verwässert und als veraltet abgetan. Denn... wer die Jägerprüfung und die anschließende Falknerprüfung durchlaufen bzw. erfolgreich absolviert hat, der ist auch fit für den praktischen Beizbetrieb. Und genau da liegt meiner Meinung nach das Problem. Da hilt auch kein Beiwohnen eines Adlerseminars. Das ist für mich zu oberflächlich! Man mag wohl annehmen, dass ich hier etwas zu großkotzig auftrumpfe. Ich jedoch denke auf dem richtigen Weg zu sein. Habe ich doch beinahe drei Jahrzehnte Berufserfahrung als Zootierpfleger, in denen ich mit den heikelsten, sowie gefährlichsten Tieren arbeiten musste, um meine Brötchen zu verdienen. Mit dem hart erarbeiteten Gesellenbrief in der Hand hätte ich sicherlich gar nichts anfangen können, wenn es drum ging die Elefanten los zu ketten um sie ins Gehege, oder des Abends ins Haus zurück zu überführen. Da bedurfte es genauer Anweisungen. Ebenso ist ein angehender Falkner, erst recht ein Adlermann bzw Adlerfrau mit großer Umsicht an die kommende Aufgabe heranzuführen. Meine dringende Empfehlung ist die Wiedereinführung der 2-jährigen Hospitanzzeit.

 

Als einen weiteren Sargnagel für die Falknerei sehe ich die Glorifizierung der Rehbeize, welche ja derart ausgeschlachtet wird, dass es schier nicht mehr feierlich ist. Sieht man ins Internet, da wird einem übel! Was da an Filmchen auf "youtube" angeboten wird, das ist an Geistlosigkeit nicht mehr zu überbieten. Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, wo ein garnicht mal allzu findiges Menschlein auf den Trichter kommt, uns daraus ein Strick zu drehen. Sicher, man kann mit dem Argument dagegen halten, das Reh gehört ins Beuteschema des Steinadlers. Aber da ist diese Verniedlichung der armen Rehleins mit diesem Blick auch "Kindchenschema" genannt.

 

Als ob es nicht damit schon genug wäre, setzt man noch eins drauf. Ich hatte es Eingangs schon angerissen, das leidige Thema mit der Produktion von Monstergeiern aller möglichen Schattierungen welche dann ja mehr oder weniger günstig an den Mann respektive an die Frau zu bringen sind um das Budget der sog. Züchter auf zu munitionieren. Auch sollte man den gezüchteten Adlern, die aus der großen Voliere stammen, etwas mehr Beachtung schenken. Dem aufmerksamen Betrachter meiner Internetseite wird nicht entgangen sein, dass ich vor geraumer Zeit schon, einen Appell für die echten Steinadler gestartet haben mit dem Titel: "Einzigartig, was ist das schon". Auch sollten die Bestrebungen dahin gehen, in einem Steinadler einen Freund und Jagdkumpanen  zu sehen, welcher ja ein breit gefächertes Repertoir beherrscht und nicht als Kampfmaschine herangezogen wird.

 

Am Ende meiner Ausführungen angelangt, möcht ich noch meine Zweifel kund tun, ob wir wohl ohne Gesetzestext in der Lage sind, diesem Geschwür entgegen zu wirken. Auch werde ich sehr gespannt einer gemeinsamen Zusammenarbeit der verschiedenen Falknerverbände entgegensehen. Es gibt einiges zu tun. Warten wir es nicht erst ab, auf dass es weiterhin erschallen möge:

 

Adler frei!

Verwendetes Bildmaterial
Morning Reflected / 7771594 - espion [fotolia.com]